Wer das Land ernährt, verdient Respekt! FDP-Bundestagskandidaten besichtigen neuen Maststall in Geiß-Nidda
Kurze Wege, regionale Vermarktung: Es ist eine mutige Entscheidung für die Zukunft des Familienbetriebs: Familie Kartmann in Geiß-Nidda hat gegenüber ihrer Hofstelle mit viel Eigenleistung einen neuen Stall für 800 Schweine gebaut. Lichtdurchflutet aufgrund der großen Fenster, mehr Platz pro Tier, dazu Rauhfutter als Beschäftigungsmaterial – und in wenigen Wochen sollen die ersten Ferkel einziehen. Diese kommen aus dem eigenen Stall der Familie Kartmann. Man nennt dies „geschlossenes System“, weil keine Tiere von außen zugekauft werden.
Vermarktet werden die „fertigen“ Mastschweine an regionale Metzger. Sie werden somit ohne lange Transportwege geschlachtet und das Fleisch ist in den örtlichen Metzgereien erhältlich.
Die beiden Wetterauer FDP-Bundestagskandidaten Peter Heidt und Andrea Rahn-Farr haben den fast fertigen neuen Stall besichtigt und sich von Vater Bernd, Mutter Patricia und Juniorchef Sebastian Kartmann erklären lassen, wie diese ihren Betrieb für die Zukunft aufstellen. Heidt sitzt bereits seit zwei Jahren für die FDP im Bundestag. Rahn-Farr bewirbt sich um das Direktmandat im Wahlkreis 175 und ist selbst Landwirtin. Sie bewirtschaftet in Büdingen einen Milchviehbetrieb und ist außerdem Vorsitzende des Regionalbauernverbandes Wetterau/Frankfurt e. V.
Die beiden Besucher wollten nach der Besichtigung von Fam. Kartmann wissen, wo denn vor allem der Schuh drücke und was sich politisch ändern müsse. Die Antworten kamen wie aus der Pistole geschossen:
Wie viele andere kleine und mittelständische Unternehmer beklagt Sebastian Kartmann die überbordende Bürokratie im Tagesgeschäft sowie auch beim Planen und Bauen. Ständig steigende Auflagen machen gerade den Tierhaltern die Planung für die Zukunft schwer, denn die bauliche Umsetzung kann oftmals mit den Anforderungen kaum Schritt halten. Im Preis für ihre Schweine schlägt sich das natürlich nicht nieder. So ist die Wirtschaftlichkeit immer wieder schwierig, obwohl der Bedarf der Verbraucher eindeutig da ist und sie gerne Fleisch aus heimischer Produktion und Verarbeitung kaufen möchten.
Kartmanns stellen sich darauf ein, indem sie den Stall so gebaut haben, dass er um einen Außenbereich erweiterbar wäre – wenn diese besondere Haltung dann auch bezahlt wird!
„Dazu müssen endlich Haltungsstandards im europäischen Binnenmarkt angeglichen und einheitlich geregelt werden. Davon ist die EU jedoch weit entfernt – ein großes Versäumnis der Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die das gerade während der deutschen Ratspräsidentschaft hätte durchsetzen müssen“, meint Andrea Rahn-Farr dazu. Und weiter: „Weder gibt es eine verbindliche Herkunfts- und Haltungskennzeichnung auf EU-Ebene, noch sind die gesetzlichen Grundlagen von Spanien mit Deutschland oder Schweden vergleichbar. Für die Kunden macht dies die Entscheidung für ein Tierwohl-Produkt schwieriger. Umso wichtiger ist die regionale Vermarktung.“
Und Patricia Kartmann weist auf ein besonderes Angebot hin: „Wer sich anschauen will, wie die Schweine gehalten werden, ist bei uns nach der Inbetriebnahme des Stalles herzlich willkommen!“
Gefragt nach ihren Wünschen, kam die Antwort „mehr Anerkennung für die heimische Landwirtschaft“ – die Gäste von der FDP können das zu 100% nachvollziehen. Peter Heidt sagt dazu: „Wer das Land ernährt, verdient Respekt!“