Schnappschüsse aus der Vergangenheit

21.08.2018
(v.l.n.r.) Tillmann Weber, Helmut Fleissner, Jörg-Uwe Hahn

Der FDP-Landtagsabgeordnete Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn und der heimische FDP-Stadtverordnete und FDP-Landtagskandidat Tillmann Weber besuchten kürzlich das als Geheimtipp geltende Bernsteinmuseum in Bad Nauheim.

Mit dem Bernsteinmuseum als Privatmuseum haben die Eheleute Brigitte und Helmut Fleissner ihr jahrelanges Hobby der Bernsteinsammlung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Museum ist in den Räumen ihres ehemaligen Schwimmbades untergebracht. Mit einem Lachen berichtet Brigitte Fleissner: „Schwimmen wollten wir nicht mehr. Und da haben wir uns überlegt, wir müssten unsere über die Jahre gesammelten Bernsteine auch irgendwie unterbringen. Also haben wir das so gemacht.“ Nun sind auf zwei Ebenen die Exponate liebevoll ausgestellt. Der Landtagsabgeordnete Hahn zeigte sich stark beeindruckt: „Das ist nicht mehr nur semiprofessionell. Das Privatmuseum der Eheleute Fleissner kann mit Ausnahme der Größe mit professionellen Fachmuseen locker mithalten.“

Als Bernstein bezeichnet man den seit Jahrtausenden bekannten und insbesondere im Ostseeraum weit verbreiteten klaren bis undurchsichtigen gelben Schmuckstein aus fossilem Harz. Was Bernstein ist und wie er entstanden ist wird im Privatmuseum auch in einer selbst produzierten Videoanimation anschaulich gemacht. Dabei floss Baumharz herab und umschloss dabei Insekten oder Pflanzenteile. Über Jahrmillionen verhärtete der Harz zu Stein. Gerade die Einschlüsse in den Bernstein machen ihn besonders interessant. Gleichsam einer Momentaufnahme, vor Jahrmillionen entstanden, kann durch den Bernstein in die Erdvergangenheit sehen. Vom Eingang der Ausstellung an führen Erklärungstafeln ein in die frühgeschichtliche Entwicklung der Erde. Auch die Texte haben die Eheleute Fleissner mit äußerster Sachkunde erstellt. Der Besucher wird damit in die Urgeschichte und die Erdzeitalter eingeführt.

Helmut Fleissner hat die Ausstellungsvitrinen in ungezählten Stunden in Handarbeit einzeln angefertigt. Dabei ist auch eine Vielzahl der Vitrinen mit „technischen Raffinessen“ ausgestattet: die zum Teil sehr kleinen Exponate können mit Stereoskopen ausführlich vom Besucher untersucht werden, mit Drehscheiben können die vielen Exponate gewechselt werden.

Den beiden FDP-Politiker erklärte Helmut Fleissner ausführlich die Erdgeschichte und die Entstehung des Bernsteins. Zu jedem Exponat mit seiner Herkunft konnte er eine interessante Geschichte erzählen. Besondere Begeisterung funkelte in Herrn Fleissners Augen, als er sein neuestes Projekt innerhalb seines Museums den beiden Freidemokraten vorstellte: „Mein besonderes Hobby ist die 3-D-Fotografie. Hier will ich jedes Exponat von seiner schönsten Seite zeigen. Das wird aber noch dauern.“

Der FDP-Stadtverordnete Weber resümierte: „Das private Bernsteinmuseum ist eine große Bereicherung für Bad Nauheim. Ohne jegliche staatliche oder sonstige Förderung ein solches Juwel den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung zu stellen, ist ein sehr hoch zu lobendes Beispiel bürgerlichen Engagements.“

Der Eintritt in das Bernsteinmuseum ist frei, Spenden sind sehr willkommen. Besichtigungen mit individuellen Führungen sind möglich nach Vereinbarung über bernstein-museum-fleissner@web.de.

Einen Wehmutstropfen hat das Museum: es ist leider nicht für Kinder geeignet. Die filigranen Stereoskope lassen dies nicht zu. Dazu Hahn: „Aber das Warten lohnt sich!“