Neue Orgel in der Dankeskirche

15.09.2025

Die Orgel ist die Königin der Instrumente, aber in der Bad Nauheimer Dankeskirche gibt es eine Kaiserin. An dieser empfing der hauptamtliche Kirchenmusiker der evangelischen Gemeinde, Frank Scheffler, die FDP-Politiker Julius Ulowetz, Bad Nauheimer Ortsvorsitzender und selbst Organist, Oliver Stirböck MdL, parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Ruths, Bad Nauheim Stadtverordneter und Mitglied des Kreistags und Martin Weißer, Beisitzer im Ortsvorstand.
Bei der Orgelführung erfuhren die FDP-Mitglieder nicht nur interessante Details zur Besonderheit der neuen Orgel und den Bezug zu den Bad Nauheimer Quellen, sondern auch zum Entstehungsprozess. Die an Ostern eingeweihte und von der Orgelbaufirma Klais gebaute Orgel ist noch nicht vollstandig finanziert. Der bisher im Rahmen einer Fundraisingaktion erzielte Geldeingang stammt nahezu komplett aus Spenden. Die un-zähligen Benefizkonzerte seien entsprechend von den Konzertbesuchern honoriert worden und machen zusammen mit vielen Einzelspenden diese Orgel möglich. 
Die einzige höhere Fördersumme, abgesehen von den zehn Prozent Zuschuss der Landeskirche, habe es von der Stadt Bad Nauheim gegeben, erklärte Scheffler. „Uns ist die Musik in Bad Nauheim und damit auch diese Orgel ein wichtiges Anliegen. Ein breites kulturelles Angebot ist für eine Stadt wie Bad Nauheim unerlässlich. Eine solche Orgel ist in der Wetterau einmalig und ein absolutes Highlight der Stadt. Deshalb haben wir uns stark für eine Förderung dieses Projekts eingesetzt“, bemerkte Ruths. 
Die meisten Konzerte kosteten keinen Eintritt, erklärte Scheffler: „Uns ist es ein Anliegen, dass jeder in Bad Nauheim Musik erleben kann, auch wenn man wenig finanzielle Mittel zur Verfügung hat. Wir bieten auch Konzerte an, die über den klassischen Bereich hinausgehen, Jazz oder Filmmusik auf der Orgel, um noch mehr Menschen zu erreichen.“ Das Konzept geht auf: Allein die vier Konzerte in den zwei Festwoche nach Ostern lockten über 3000 Besucher an. „Chancengerechtigkeit ist die Grundlage einer liberalen Gesellschaft, und diese ist ohne Kultur nicht zu denken. Kultur muss für jeden zugänglich sein, hier leisten die Kirchen einen unermesslichen Beitrag, nicht nur mit Konzerten, sondern auch mit ihren kirchenmusikalischen Ausbildungen“, so Ulowetz.
„Dieses Instrument ist absolut beeindruckend und definitiv ein Highlight in der hessischen Musiklandschaft. Die Landespolitik darf Kultur auch in Zeiten klammer Kassen nicht aus dem Blick verlieren. Denn ihre Förderung hat Verfassungsrang. Dabei darf man sich auch nicht damit begnügen, diese Aufgabe nur auf die Kommunen abzuwälzen“, erklärte Stirböck abschließend.