Liberale besuchen Musikschule
Das Herrenberg-Urteil stellt viele Musikschulen vor große Herausforderungen, da bisher freiberuflich unterrichtende Lehrkräfte, nun fest angestellt werden müssen. Die Bad Nauheimer FDP-Politiker, Julius Ulowetz, Ortsvorsitzender, sein Stellvertreter Martin Weißer, Helga Bucerius-Macco, Mitgründerin der Musikschule, und der FDP-Fraktionsvorsitzende im Kreistag Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn trafen den Leiter der Bad Nauheimer Musikschule Ulrich Nagel und den neuen Vorsitzenden des Fördervereins Markus Kreuter, um sich über die aktuelle Situation der Musikschule zu informieren.
Die Angebote Musikschule Bad Nauheim werden wöchentlich von 2000 Personen wahrgenommen. Gestemmt wird dies von 45 nun festangestellten Lehrern, bei 23,5 vollen Stellen. „Das Herrenberg-Urteil bedeutete für alle Musikschulen große finanzielle Herausforderungen“, berichtete Kreuter. „Es verlangt, dass Musikschulen ihre Lehrkräfte als feste Mitarbeiter anstellen“. Für die Musikschule habe dies erheblich gestiegene und existenzbedrohende Lohnnebenkosten bedeutet. Es sei nun aber mit dem Wirtschaftsplan für 2026 gelungen auch über Beitragserhöhungen eine stabile Haushaltslage zu gewährleisten.
„Im Kreistag haben wir eine Mittelerhöhung für die Musikschule erkämpft. Da die Musikschulen jeweils auch Kommunen in der Umgebung versorgen, steht hier nicht nur die Stadt Bad Nauheim in der Pflicht“, erklärte Hahn.
Die Musikschule arbeite auch mit Schulen und Kitas zusammen, um früh und niedrigschwellig Kontaktpunkte mit Musik zu schaffen, erklärte Nagel.
„Der Zugang zu Musik und Kultur hängt in Deutschland immer noch zu stark von der sozialen Herkunft ab“, monierte Ulowetz, deshalb seien Programme an Schulen und Kitas besonders begrüßenswert, da hier jeder unabhängig vom Elternhaus erreicht werden könne. „Gemeinsames Musizieren bringt Menschen zusammen und schafft gesellschaftlichen Zusammenhalt, deshalb ist dies gerade in polarisierenden Zeiten besonders wichtig“, fügte Bucerius-Macco hinzu.
„Musikschulen liefern einen unerlässlichen Beitrag zur kulturellen Teilhabe und sind ein damit ein Grundpfeiler für Chancengerechtigkeit.